Studienauftrag Ludretikon, Thalwil

Die zwei Neubauten am Nordrand der Zentrumszone von Thalwil bilden durch ihre leichte Überhöhung den Auftakt zu einer eigentlichen «Stadtkrone». Die Volumetrien und Fassadenfluchten klären die bis anhin diffuse Kreuzungssituation und schaffen in ihren Zwischenräumen einen neuen öffentlichen Ort. Der Wettbewerbsbeitrag wurde mit dem zweiten Preis ausgezeichnet.
Farbanalyse Gotthardstrasse







Horizontalschnitt Fassade

Die Gotthardstrasse als Generator des öffentlichen Lebens in Thalwil hat in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein verstädtertes Zentrum gebildet. Die zwei vorgeschlagenen Baukörper stärken diese wichtige stadträumliche Qualität. Sie fügen sich in ihrer Körnung in die angrenzende Wohnzone ein, bilden jedoch mit ihrer Dichte und Höhe den Auftakt zum Zentrum von Thalwil. Die Verdichtung in die Höhe statt in die Horizontale setzt an dieser Portalsituation einen städtebaulichen Akzent. Auch ermöglicht sie Raum für Durchblicke sowie für Öffentlichkeit vor der SBB-Unterführung, die den Perimeter teilt.
Die Fassadenfluchten folgen einerseits dem Strassenverlauf, anderseits leiten sie die Fussgängerströme zur Unterführung und unterstützen die Verbindung zum Bahnhof. Der Zugang zur Unterführung erhält einen vom Strassenraum aus sichtbaren attraktiven Aussenraum, an dem sich die Erdgeschossnutzungen wie ein Café oder eine Bäckerei orientieren.
Die Aufteilung des Baufeldes in zwei Baukörper schafft neben Zwischenräumen auch Fassaden zum lärmabgewandten Aussenraum. Das Projekt erfüllt damit nicht nur die Anforderungen der aktuellen Bewilligungspraxis, sondern bietet darüber hinaus eine ruhige Wohnqualität mit einem Aussenraum als Wohnungszentrum sowie einer dreiseitigen Orientierung mit Blick auf den Zürichsee und Südlicht.
Die Fassade nimmt in ihrer Farbigkeit direkten Bezug zur Umgebung, zum historischen Kontext und zur städtebaulichen Idee. Die glasierten Keramikplatten in dunklen Rot- und Beigetönen sind äusserst resistent gegen den Schmutz und Bremsstaub des nahen Bahnhofs. Die an Kanneluren angelehnte Fassadenplatte wird unterschiedlich ausgerichtet verlegt, wodurch sie den Baukörper gliedert und die entstehenden Felder vertikal oder horizontal streben lässt.
Situation

Erdgeschoss mit Umgebung

Regelgeschoss

Attika

Schnitt
Ansicht Gotthardstrasse
Ansicht und Schnitt
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