Sozialversicherungsgericht Winterthur

Der Wettbewerbsbeitrag für den Neubau des Sozialversicherungsgerichts Winterthur transformiert historisch bekannte Typologien hin zu einer modernen Haltung von Rechtsprechung. Der kompakte Baukörper mit schimmernder Glasfassade reflektiert im übertragenen Sinn die transparente, demokratische Justiz als Abbild der Gesellschaft und des Staats.





Das Areal für den Neubau des Sozialversicherungsgerichts Winterthur liegt nördlich der Altstadt in einem stark durchgrünten Villenquartier. Der städtebauliche Entwurfsgedanke sieht einen kompakten Baukörper vor, der als Solitär analog den Villenbauten in den Parkanlagen an die hintere Kante des Projektperimeters gesetzt wird. Dadurch steht das siebengeschossige Volumen in angemessenem Abstand zu den Wohnhäusern und spannt mit deren rückwärtigen Gärten einen weiten Grünraum auf. Der elegante Neubau mit seiner gläsernen, weisslich schimmernden Haut wird durch die Spiegelungen der Umgebung je nach Lichtstimmung zum Bestandteil der neuen Parkanlage.
Die Grundstruktur des Baukörpers ist auf einer Axialsymmetrie aufgebaut, die durch feine, asymmetrische Störungen subtil aufgelockert und reformiert wird. Der mittig angeordnete Haupteingang führt über den Eingangsraum in das zentral gelegene Foyer. Eine Raumschicht mit Anwaltszimmern trennt dieses von den beiden entlang der Längsfassaden angeordneten Gerichtssälen. Raumhohe Fenster versorgen die Säle mit Tageslicht und stellen eine Verbindung zwischen Innen und Aussen her, während zwei freistehende Säulenreihen den Raum erden und ihm eine angemessene, schlichte Würde verleihen.
In den Obergeschossen ummanteln die Büroräume zwei übereinander gestapelte, doppelgeschossige Raumgefässe. Wie elegante Vasen werden sie von oben mit Tageslicht befüllt, das durch eine Glasbausteindecke bis ins Foyer hinunterfällt. Eine Taillierung im dritten und sechsten Obergeschoss bewahrt der Grösse des Innenraums die menschliche Dimension. Die Brüstungen der Fensterbänder sind als innovative zweilagige Photovoltaikfassade konstruiert und bilden zusammen mit der ringförmigen Lüftungsverteilung auf der Fassadeninnenseite kompakte Haustechnikmedienringe. Das spielt die Holzflachdecken als raumprägendes modernes Element frei, welche zusammen mit den Holzstützen das Tragwerk bilden.
Situation

Erdgeschoss mit Umgebung

Erdgeschoss
1. Obergeschoss
2. Obergeschoss
3. Obergeschoss
Schnitt

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