Doppeleinfamilienhaus, Thunstetten

Das architektonische Konzept des Neubaus im bernischen Thunstetten zeigt sich auf den Wegen ums Haus herum, in den Übergangszonen zwischen Innen- und Aussenraum sowie im Inneren: ein auf den ersten Blick kühl und sachlich erscheinender «Lichttrichter», der ein hohes Mass an architektonischer Raffinesse, Wohnlichkeit und Wärme bietet.








Thunstetten liegt zwischen Herzogenbuchsee und Langenthal im Kanton Bern. Die sanfte Hügellandschaft ist geprägt vom Typus der mittelländischen «Zwischenstadt» – weder ländlich noch städtisch. Das Grundstück liegt am westlichen Ende der Bauzone. Die gebaute Nachbarschaft besteht aus eingeschossigen Einfamilienhäusern, die durch ihre räumliche Bezugslosigkeit anonym erscheinen. Die Lage besticht durch den Weitblick nach Westen und Osten mit Sichtbezügen in die freie Landschaft.
Die klaren Volumen des Neubaus stehen parallel zur Erschliessungsstrasse. Die Häuser sowie die geforderten Garagen wurden so zueinander gestellt, dass verschiedenartige Zwischenräume entstehen. Die beiden Wohnbauten, die wie freistehende Einfamilienhäuser umrundet werden können, stellen den Kern der Komposition dar, während eine Aussenraumschicht eine halbprivate Zone definiert. Im Sommer entstehen so kühle, nutzbare Aussenräume. Durch einen solchen Zwischenraum, den Eingangshof, wird das Haus betreten.
Der Querschnitt des Gebäudes resultiert aus dem Sonnenverlauf und den Aussichten. Architektonisch streckt sich der Bau mit seinen gegeneinander gekehrten Pultdächern geschickt der Sonne entgegen. Im Firstbereich entsteht dadurch ein Lichtband, welches das Abendlicht tief ins Hausinnere hin zu den nach Osten orientierten Zimmern fliessen lässt. Verschiedene räumliche Stimmungen und Sichtbeziehungen innerhalb der eigenen Wohneinheit werden erlebbar gemacht.
Den Anforderungen im Hinblick auf ausreichend Licht, Luft und Sonne wird die Architektur voll und ganz gerecht. Zudem bietet sie ein hohes Mass an nachbarschaftlichen Kontaktmöglichkeiten. Abgegrenzte halböffentliche Bereiche schaffen Zonen der Begegnung, aber auch Zonen der Intimität und Geborgenheit.
Dieses Projekt ist aus dem Fundus von Leuner & Zampieri (1990–2000).
Situation
Erdgeschoss
Regelgeschoss
Dachgeschoss
Schnitt
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